Samstag, 16. März 2013

Komodo #1

Ich war, mal wieder, sehr kurzentschlossen und rief am Abend vor Abflug die Airline an, ob fuer den Flug von Bali nach Komodo (Labuan Bajo) am naechsten Morgen noch Plaetze frei waeren... klar, Name hinterlegt, bitte zwei Stunden vor Abflug zum Schalter kommen. Flug um 10 Uhr.

Da ich, was Fluege und Sicherheitskontrollen betrifft, ein paranoides Wesen bin, verliess ich mein Hotel in Kuta um 7, schlug somit um 7:30 am Flughafen in Denpasar auf und stellte fest: mein Flug boarded gerade!!! WTF? Er sollte um 10 gehen?! Ich hatte noch nicht einmal ein Ticket und auch noch nicht bezahlt... aber letztlich bin ich noch mitgekommen, auch wenn die Airline den Flug zwei Stunden vorverlegt hat... alle anderen Passagiere wurden telefonisch benachrichtigt- aber wer hat natuerlich wieder kein Handy am Start? C`est moi!




Das Terminal in Labuan Bajo (Komodo) war schlechter ausgetattet als die durchschnittliche vietnamesische Zugstation, das Gepaeck haben wir uns direkt von der Karre geangelt :D
Wir sind auch nicht abgestuerzt, auch wenn alle Airlines, die zur Auswahl standen in der EU auf der schwarzen Liste stehen - sie duerften in Europa nicht landen. Mangelnde Sicherheit und so.


Seht ihr die Stadt im naechsten Bild? Nein? Ich auch nicht, Labuan Bajo ist naemlich eher klein, der Flugplatz liegt hinterm Berg. Ich dachte, sie waere grosser, aber hier geht echt nix, weswegen ich auch Zeit habe zu bloggen. Mein Tauchboot heute hat naemlich abgesagt O_o


Aber nun mal der Reihe nach... ich kam vor vier Tagen zwei Stunden frueher als gedacht (boooh Sky Aviation!) in Labuan Bajo an, habe festgestellt, dass die Stadt nicht sooooo der Brueller ist und mein Hotel gefragt, was ich denn so machen kann hier. Die Damen an der Rezeption waren sehr freundlich und haben mich auf die "Faehre" um 11:30 Uhr gesetzt (Danke Sky Aviation, dass ich die noch erwischen konnte!) zu dieser schoenen Insel:


Dort habe ich dann richtig reingeschlagen und mir diese Huette fuer 13 Euro/Nacht gemietet. :D


Hier der Blick von meiner Veranda:




Das Zimmer war rustikal und musste mit der Natur geteilt werden....
Frueh am morgen wollte ich frische Waesche aus meinem Rucksaeckle ziehen, als mir etwas schwarzes Kleines entgegengewuselt kam - mein erster Gedanke: Oh mein Gott, eine Kakerlake!!! Dann fuer 0,5 Sekunden Erleichterung - keine Kakerlake. Genau so lange hat es gedauert, bis ich registriert habe, dass es ein Skorpion war, der sich dann unter mein Bett gefluechtet hat. Ahrg.


Die Nacht drauf haben Ratten mein Vitaminpulver verputzt und dann auch noch Knueddel in meinen Rucksack gelegt, die elenden Drecksbister.

Aber ich wurde gut entschaedigt. Es gab zum schnorcheln ein Hausriff, das besser war als alles, was ich bisher in Thailand beim Tauchen gesehen habe. Bei Ebbe bin ich mit Schwimmweste geschnorchelt weil die Korallen so dicht unter der Oberflaeche waren. Es gab einfach alles - Delfine haben ihre Runden gezogen, Thunfische, Riesenmuscheln die beim geringsten Flossenschlag zugeschnappt sind, Feuerfische, Papageienfische, Rochen und vor allem tolle, tolle Korallen!!! So farbenfroh, das Rot sah aus wie eingfaerbt. ABER: es gab Quallen (oder sowas...) im Wasser, ich kam immer spaetestens nach 20 Minuten wie ein Blitz ausm Wasser geschossen, weil mich irgend etwas verbrannt und rote Stellen mit Ausschlag hinterlassen hatte. Der war zwar nach 2 Stunden weg, hat aber trotzdem viel mehr gebrannt als z.B. auf Thailand. Die Tauchschulen gehen hier auch aus diesem Grund wohl nur mit langen Anzuegen ins Wasser. Einmal dachte ich, ich bin schlau und bin mit TShirt ins Wasser gegangen - dumme Idee. Darunter hatte sich eine Qualle verfangen und kam nicht mehr raus... hab ich geflucht!


Ansonsten war die Insel soooo schoen, ich habe den Tag am Strand mit meinem Kindle verbracht und ein Buch nach dem anderen gelesen. Wehmuetig habe ich dann Abschied genommen, um auf mein Tauchboot zu gehen - baehm Motorschaden, abgesagt. 
Aber mal sehen, ich bekomme bestimmt was organisiert fuer morgen :-) Vielleicht sogar Komodo-Warane? Die stehen auch ganz oben auf der Liste. Gleich neben Mantarochen.

Hier eine kurze Karte fuer den Ueberblick, wo ich mich gerade rumtreibe... sooooo gerne wuerde ich nach Australien. Aber ich bin dermassen abgebrannt, ich kokle schon gar nicht mehr, so kalt und einsam und leer ist mein armes, armes Bankkonto. :((((



Weitere Plaene, um nicht vorhandenes Geld auszugeben *g*: 

Keli Mutu in der Naehe von Ende, ein Vulkan mit schoenen See. Ein niederlaendisches Paar und ich wollen Fahrer mit Auto mieten, weil fahren auf jeden Fall aufregender ist als fliegen *g*

Bali

Bali fing genau so an, wie ich es mir vorgestellt hatte: Auf dem Weg vom Terminal wurden meine Ohren von bestimmt 20 Taxifahrern vergewaltigt, die mich in die Stadt fahren wollten... gezielt habe ich mir dann denjenigen rausgesucht, der mich in Ruhe gelassen hat. Ich kann sowas aufs verrecken nicht ausstehen, wenn die Leute mich zufasseln, fuer mich ein Grund mit denen nicht ins Geschaeft zu kommen. GRRR!
Aber ok, ich lasse mich hier *schon* wieder ueber Taxifahrer aus *g*

Ansonsten begann Bali praechtig, ich bin ins Hostel reinspaziert, habe mein Gepaeck abgestellt und wurde zu einer Runde Ring of Fire eingeladen xD So musses laufen!
Dort habe ich auch Denise kennen gelernt, eine andere Deutsche aus Koeln, wir zwei Rheinlaender haben uns praechtig verstanden und standen um drei Uhr nachts im stroemenden Regen auf der Tanzflaeche des Skygardens und hatten Spass :DDD

Am naechsten Tag um 12 hatte ich es dann ausm Bett geschafft und einen Niederlaender, der am auschecken war, gefragt, wo es denn jetzt hinginge... Antwort: Motorrad Roadtrip Ostkueste Balis.
Ich war voll begeistert, hab ihm viel Spass gewuenscht und gesagt, dass ich sowas spaeter auch mal machen moechte. Reaktion: Warum kommen Denise und du nicht einfach mit? Gesagt, getan, ausgecheckt, Gepaeck verstaut, eine halbe Stunde spaeter sassen wir bei den zwei Niederlaender hinten auf den Rollern drauf und sind losgeduest (^_^)/


Hier wurde der erste von vielen Banana Pancakes verputzt, die beiden befanden sich naemlich auf der Suche nach dem besten Banana Pancakes Bali, Denise und ich haben da natuerlich nicht nein gesagt *g*






Seht ihr die Ecke unten rechts im Bild? Da steigt man als Surfer ein. Bzw. vielleicht als lebensmueder Surfer?

White Sandy Beach:


Typische Strasse:


Auf den Weg in die Schokoladenfabrik xD


Auf der Schaukel, auf der jetzt die beiden Jungs sitzen, hatten wir uns davor draufgestellt: auf die Plattform am Baum klettern, Schaukel hochziehen, draufspringen, gut stehen bleiben... mir haben noch Minuten die Finger gezittert vor Adrenalin. Denise hat auch ein Video gemacht :D




Typische Strassenszenen in Bali:
Stadt:

Land:

Fluss:

Richtig. Fluss. Wir sind eine kleine Kuestenstrasse von Candidasa nach Amed gefahren, als es in Stroemen angefangen hat zu regnen. Es war wirklich alles nass, nicht nur ich bis auf die Haut, auch mein Rucksack, Elektronik haben wir in Plastiktueten wickeln muessen und im Roller verstauen. Die normal kleinen Fluesschen, die halt ueber sie Strassen fliessen, entwickelten sich zu mehr oder weniger reisenden Baechen, bei einigen konnte man einfach durchfahren (oben), bei anderen (unten) kamen auch die Autos nicht mehr durch.

Nach einer Stunde warten haben uns dann vier Balinese geholfen, die Motorraeder drueber zu tragen, im nachhinein war dann das Regenwetter doch spannender und interessanter als eitel Sonnenschein.



Weiter gings auf unserer Banana Pancake Reise - abends einfach in irgendwelchen Hotels angehalten und nach dem Preis gefragt, dieses hier hat pro Nase 10 Euro gekostet.






Nach vier Tagen schlugen wir wieder im Hostel auf. Leider! Ich haette noch vieeeeeeeel laenger gekonnt, aber die beiden sind weiter nach Australien gereist.
Mit Leuten vom Hostel waren wir dann nochmal am Strand von Kuta, Sonnenuntergang anschauen \(^_^)/







Abends war Balinesisches Neujahr, das dritte Mal, dass ich Neujahr feiere: westliches in Hongkong, chinesisches in Bangkok und jetzt in Bali. Es gab eine grosse Parade mit Figuren aller moeglichen und unmoeglichen Gestalten - und Taschendieben, Denise wurde leider ihr iPhone gestohlen :-(((((


Den naechsten Tag verbrachten wir im Pool unseres Hostels, raus durften wir naemlich nicht - Balinesen sind geisterglaeubig, am Neujahrestag soll die Insel unbewohnt erscheinen, keiner darf raus, keine Musik, kein Licht abends, nix, was auf Leben hindeuten koennte.

Ein wenig wehmuetig war der Abschied von Bali schon: Denise weg, die beiden Niederlaender weg, die Leute ausm Hostel... aber: naechste Station Komodo!

Mittwoch, 13. März 2013

Kuala Lumpur

Mitten in der Nacht kam ich in Kuala Lumpur, der Haupstadt von Malaysia, an und schlug nach der Fahrt mit dem Airportbus und Taxi in meinem Hostel auf - reichlich alleine so ganz ohne Kim :-(
Da von Mitternacht bis ein Uhr alle ATMs gesperrt waren, hing eine Gruppe verzweifelter Touris vor den ATMs am Flughafen rum und kam nicht an Geld - so auch ich, aber ein mitfuehlendes russisches Paarchen hat mir den Bus in die Stadt fuer zwei Euro bezahlt, damit ich nicht warten muss <3

Am Hauptbahnhof wurde man mal wieder von Taxifahrern mit Mondpreisen ueberfallen...aber da ich kein Geld hatte, bin ich eh erst mal in den Bahnhof gegangen, um Geld abzuheben... trotz mehrmaliger Versicherung der Taxifahrer, dass das jetzt nicht funktionieren wuerde, ging es natuerlich trotzdem (weil schon 2 Uhr in der Frueh) und auch das Taxi war mehr als die Haelfte billiger. Rotzloeffel... echt Taxifahrer sind mein Feindbild in Asien. 
Aber joa...ich hatte mir extra ein Hostel mit Gemeinschaftsraum rausgesucht um Leute kennen zu lernen und schon am naechsten Morgen machte ich mich mit einem Bulgaren auf den Weg in die Batu Caves.


Seht ihr das Gesicht in der Hoehlenwand?!


Die Batu Caves wurden von irgendwelchen britischen Forschern Anno Kolonialzeit wiederentdeckt und archaelogisch erforscht -  aka man sprengte den Hoehlenboden in die Luft, um nach Dinosaurierskeletten zu suchen. xD Schon schlau.
Es hat ganz viel Viehzeugs in den Hoehlen ueberlebt, unzaehlige Fledermaeuse produzieren Guano, beim Begehen nicht ganz ungefaehrlich *g*
Einen megaekligen Tausendfuessler, Spinnen und eine drei Meter lange Hoehlenschlange haben wir gesehen. 


Am Aufgang der Treppen zur Hoehle - eine Frau, mit Kuhkoerper, Hoernern, Fluegeln und Pfauenfedern?! Was auch immer, sehr kreativ. Oder auf Drogen. Wahrscheinlich beides.


Die Sprache war manchmal zum schiessen... Englisch einfach so aufgeschrieben, wie es gesprochen wird - wie ich in der fuenften Klasse, voll putzig!


In der Nationalmoschee gab es strenge Eintrittszeiten fuer Nichtmuslime - und verhuellt wurde ich auch noch, was bei meinem Dutt eher komisch aussah.





DANN war ich im Kuala Lumpur Birdpark - der jeden Cent Eintritt wert war! Ich habe vier Stunden alle moeglichen Voegel bestaunt, es ist die groesste Freiluftvogelwasauchimmeranlage.

 
elende Wegelagerer!



Ich glaube, da hab ich grad bei was gestoert...



Dieser Geselle hier kam ganz schoen nah an mein Bananasplit ran (^.^)/


Gleich am zweiten Abend ging es dann zu einem kleinen Konzert in eine Kunstgalerie ueber die Strasse, wo noch mehr junge Backpacker waren, eine echt tolle Erfahrung!
Kuala Lumpur ist, bis auf japanische Staedte, die erste asiatische Stadt, die mir wirklich gut gefallen hat! Sie ist gross, aber kein Moloch, hat einen guten, oeffentlichen Nahverkehr, ist sauber und man fuehlt sich sicher.

Naechster Stopp: Bali in Indonesien!

Koh Phi Phi

Nach dem echt megaanstrengenden Tauchtrip wollten wir uns noch ein wenig auf Koh Phi Phi erholen, bevor Kim nach China zurueck musste, ins Land der schimmeligen Wohnungen und Wasserfallwaenden...
Aber bevor es soweit war, nahmen wir mit einem Tag Verspaetung die Fahre nach Phi Phi und kamen im uebertouristiesiertesten Paradies ueberhaupt an. 

Die Insel ist echt schoen, aber mehr als einmal muss ich nicht hin :)
Fangen wir damit an, warum 90% der Touris da sind: das Nachtleben!

Die am Tag so idyllische Bucht mit dem schoenen Strand verwandelt sich in der Nacht in eine open air Disko mit Feuerspielchen.

  
Wie zum Beispiel Feuerlimbo... mit meinen Bauchmuskeln habe ich das natuerlich nicht gemacht xD

Feuerjonglage war echt gut!


Besonders mutige - oder betrunkene- Touris konnten auch durch einen Feuerring springen.


Da Phi Phi klein ist und man eh nicht viel machen kann ausser am Strand zu liegen, sich zu besaufen oder Tattoos stechen zu lassen (mit Bambusstaeben :-((( ) haben wir einen Tagesausflug mit einem Boot gemacht, unter anderm auch zu Maya Beach,wo "The Beach" mit DiCaprio gedreht wurde. 




Carlos war auch noch mit von der Partie.



Ja, ja, die Maedels und das obligatorische Herz.






Schnorcheln waren wir auch noch, wir haben sogar Haie gesehen! Zugegebenermassen, der Schnorchelspot hiess Sharkpoint, aber joa.... ich war skeptisch! Aber gleich nachdem ich meine Flossen ins Wasser gestreckt hatte, ist mir auch schon der erste Prachtkerl uebers Bild geschwommen. Kleine Blacktip Reefsharks, vielleicht 1,5 Meter lang. 
Sonstiges Viehzeugs... Affen. Aber die sind fuer mich nur geringfuegig besser als Kakerlaken.






Ok, zurueck zu der Bucht von Phi Phi, hier haben wir uns phototechnisch auch voll ausgetobt:







Was noch zu bemerken ist: Wir haben in Phi Phi im absolut unterirdischsten Hotel der gesamten Reise uebernachtet, im Charly Beach Resort. Die Rezeption hatte trotz Benachrichtigung ueber unsere spaetere Anreise (und Bestaetigung ihrerseits) unsere Buchung nicht mehr und sich generell mit einer reichhaltigen Portion Unfreundlichkeit garniert mit Unfaehigkeit und Unverschaemtheit garniert... alles mit UNNNNN halt. 
Koh Phi Phi war nicht schlecht, aber ein echt echt teures Pflaster- wenn man als Gruppe reist aber als Partyziel bestimmt nicht schlecht.

Leider musste Kim dann auch schon nach China zuruck fliegen :(
Gemeinsam haben wir am Flughafen von Phuket (Scheissstadt!) noch einen letzten Burger verdrueckt, bevor ich in den Flieger nach Kuala Lumpur gestiegen bin.